Warum gibt es so wenige Einrichtungen und Alternativen zur Psychiatrie in Deutschland, die die Rechte der Betroffenen wahren? Was braucht es, um dies zu ändern?
“Diesen Alternativen liegt ein tiefes Bekenntnis zu den Menschenrechten, zur Würde und zu zwangsfreien Praktiken zugrunde, die in den traditionellen psychiatrischen Systemen, die sich zu sehr auf ein biomedizinisches Paradigma stützen, eine schwer fassbare Herausforderung darstellen.” [Aus dem Bericht des Sonderberichterstatters der UN, Dainius Pūras, über das Recht eines jeden auf das für ihn erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit, http://undocs.org/A/HRC/44/48]
Trotz einer über 30 Jahre währender Geschichte antipsychiatrischer und alternativer Ansätze zur Psychiatrie in Deutschland konnten sich nicht mehr als zwei Projekte (Krisenzimmer Bochum, Weglaufhaus “Villa Stöckle” Berlin) langfristig etablieren.
Mit einer Podiumsveranstaltung möchte INTAR [Internationales Netzwerk für Alternativen und auf Rechten basierende Unterstützung] deshalb den Fragen nachgehen: Warum gibt es so wenige Einrichtungen und Alternativen zur Psychiatrie in Deutschland, die die Rechte der Betroffenen wahren? Was braucht es, um dies zu ändern?
Wir freuen uns sehr hierfür folgende Gäste begrüßen zu können:
Iris Hölling [Verein zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt, Vorstand BOP&P e.V.]
Ute Kraemer [INTAR, Selbstvertretungsorganisation Kellerkinder e.V., Betroffenengeleitete und partizipative Forschung]
Jann Schlimme [Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Vorstand Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie]
Das Frauen*NachtCafé, Wildwasser e.V.
Michaela Wünsch [Psychoanalytische Bibliothek Berlin, b_books]
Feminist Health Care Research Group
Über INTAR
INTAR hat es sich zur Aufgabe gemacht, wirksame, zwangsfreie und auf Rechten basierende Alternativen und Unterstützungen zu identifizieren und zu fördern, die dazu beitragen, ein neues Paradigma zu etablieren, das das biomedizinische psychiatrische System ablöst. INTAR tut dies, indem sie die Vernetzung von Psychiatriebetroffenen, Befürworter:innen und fortschrittlichen Praktiker:innen auf der ganzen Welt fördert, die sich diesem Ziel verpflichtet fühlen, und indem sie Bildungsressourcen, Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus erster Hand mit Menschen und Organisationen austauscht, die sich in ähnlicher Weise engagieren.